Get inspired by Art (GibA): Eine kleine Lektion in Sachen Porträts
Es gab eine Zeit, in der ich mir Gedanken darüber gemacht habe, wie man sich mit der Fotografie am besten professionalisiert. Wo man anfangen sollte. Ein guter erster Punkt ist, sich zu spezialisieren und ein entsprechendes Portfolio aufzubauen. Also eines, dem man auf den ersten Blick ansieht, womit man sich auskennt und wie der eigene Stil ist.
Daran bin ich gescheitert, denn ich probiere viel zu gern Neues aus und mich langweilt es schnell, wenn ich dieselben Dinge wiederhole. Dennoch ist es kein verkehrter Weg und der russische Fotograf Ilya Varivchenko zeigt beispielsweise in seinem Profil bei 500px sehr eindrucksvoll, wie das aussehen kann.
Varivchenko hat sich auf Porträts spezialisiert. Sogar so stark, dass außer dem gleichen Stil auch immer derselbe Typ an Gesichtern auftaucht: jung, weiblich, typische und fast minderjährig wirkende Modelgesichter. Davon abgesehen lässt sich aus seinen Bildern einiges über die Porträtfotografie lernen.
Der Fotograf nutzt vorwiegend Studio-Settings, die äußerst konzentriert aufgebaut sind: Mit dunklem Hintergrund, der entweder nicht ablenkt oder farblich auf das Model bzw. dessen Kleidung abgestimmt ist. Die Umrandung des Models ist spärlich, sein Körper füllt fast den ganzen Motivbereich aus. Außerdem bevorzugt er stark gerichtetes Licht, zum Beispiel von einer Beauty-Dish samt Wabe.
Letzteres offenbart einen subjektiven aber in der Porträtfotografie sehr wichtigen Kniff: Das Rembrandt-Licht. Der alte Maler hat einen ähnlichen dunklen und üppigen Stil und fand heraus, dass seitliches Licht ein Model noch interessanter wirken lässt. Um es nicht zu düster werden zu lassen, muss auf der lichtabgewandten Seite des Gesichts Licht auftreffen. Am besten in Form eines nach unten gerichteten Dreiecks direkt unter dem Auge. Das wirkt für den Betrachter am spannendsten und gleichzeitig natürlichsten. Auch bei Varivchenko ist das immer wieder zu beobachten.
Copyright: Alle Bilder von Ilya Varivchenko, 500px.com/viv
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