Nach ein paar Wochen Zwangspause geht es heute endlich weiter mit der #dunkelkammerkunst. Und ich hole direkt ein Versprechen nach – die Vorstellung des zweiten Pakets der Replichrome-Presets. Über diese habe ich bereits hier geschrieben. Insgesamt gibt es drei Pakete, die sich unterschiedlichen Aufgaben widmen:
- Replichrome I: Icon ist eine Sammlung von Presets, die auf den – laut Aussagen der Hersteller – ikonischten Filmen der Geschichte basiert. Allerdings alles moderne Filme. So zum Beispiel der Fuji 400H, der Kodak Portra 400 und der Kodak Tri-X [link]
- Replichrome II: Slide beinhaltet moderne und eingestellte Dia- und Umkehrfilme. Darunter fallen wirklich coole und sehr bekannte Varianten wie Velvia, Provia und Astia von Fuji, oder die eingestellten Kodak- und Agfa-Diafilme. [link]
- Replichrome III: Archive versammelt 22 rare und schwer auffindbare Filmsorten aus der ganzen Welt. Darunter Exoten wie der Centuria Super 100, Unichem 100 oder Orwocolor [link]
Replichrome: Slide
Zu den Hintergründen der Replichrome-Presets könnt ihr gern im vorangegangenen Artikel lesen. Kurz zusammengefasst ist es so, dass die Lightroom-Presets erneut analoge Filmsorten simulieren sollen und dabei einem sehr wissenschaftlich korrekten Anspruch entsprechen wollen.
Die Macher hinter den Entwicklungsvorgaben haben die Filme überall auf der Welt aufgetrieben, mit unterschiedlichen Kameras in verschiedenen Situationen belichtet und die Ergebnisse dann analysiert, entwickelt und gescannt. Letzteres auch mit zwei verschiedenen Scan-Systemen (Noritsu und Frontier), was letztlich zu drei Varianten jedes Presets führt: einer Vorlage, die auf einem Noritsu-Scan basiert, eine, die mittels Frontier-Scan entstanden ist sowie eine nachträglich kalibrierte Version der Scans.

Kompatibilität
Die Replichrome-Presets wurden für Adobe Photoshop Lightroom entworfen und sind daher mit diesem, aber auch mit dem RAW-Importmodul von Photoshop selbst kompatibel, mit Adobe Camera RAW.
Von Lightroom wird Version 4 oder neuer benötigt, ACR muss in Version 7 oder höher vorliegen – ist also kompatibel mit Photoshop ab Version CS6.
Beispiel
„Replichrome II: Slide“ enthält – wie der Name schon sagt – eine schöne Sammlung an Dia- und Umkehrfilmen. Entsprechend weniger Retro-blass geht es hier zur Sache wie noch bei Replichrome I, sondern die Bildstile fallen in aller Regel satter, knackiger und kontrastreicher aus.
Aufgeteilt sind die Filmsimulationen auf drei Gruppen: Fuji-Filme, Kodak und „andere“. Letztere enthält eine gigantische Ansammlung von genau zwei Herstellern: Agfa und Scotch Chrome.
Die Fuji-Varianten zeigen sich recht zurückhaltend und erinnern von allen noch am ehesten an Retro-Filme. Einzig der Velvia 50 ist etwas knackiger:




Kodak
Die Kodak-Filme hauen gleich etwas mehr rein und bieten abwechslungsreichere Looks:






Andere
Noch etwas stärkere Bildeindrücke verschaffen die Agfa- und Scotch-Chrome-Filme.





Meinung
Ganz ehrlich: Die Dia-Filme sind nicht ganz so mein Geschmack. Mir sind sie zu knallig und kontrastreich, was nicht so meinem Stil entspricht. Dennoch sind sie gut umgesetzt und verpassen RAW-Bildern einen ordentlichen Kick.
Meiner Meinung nach eignen sich die Presets vor allem für dokumentarische Aufnahmen und alles, was irgendwie an die 1970er und 1980er Jahre erinnern soll. Neben den reinen Filmsimulationen enthält das Paket auch noch Presets für Anpassungen, mit denen man die genannten Filme üblicherweise bearbeitet hat: so zum Beispiel abgedunkelte Himmel sowie Körnung oder Vignettierung in verschiedenen Stärken.
#dunkelkammerkunst:
- Einführung
- Die Basis – RAW und RAW-Konverter
- Presets
- Weitere Beiträge zu diesem Thema stellen einzelne Preset-Packs oder auch Mobile Apps vor, oder widmen sich Bildbearbeitungsthemen bzw. Stilanalysen. Alle sind über #dunkelkammerkunst zu finden und werden im Laufe der Zeit erweitert.
Mehr!
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