Die Tatsache, dass wir uns vorstellen können, wozu der Mensch fähig ist, ist nicht selten der Verdienst von Fotografen.
Hat von euch eigentlich jemand die Dokumentation über Sebastião Salgado, Das Salz der Erde, gesehen? Ich kannte den brasilianischen Fotoreporter schon vor Wim Wenders Film, hab mir diesen dann im Kino angesehen und stellte erneut fest, was für ein Verhältnis „wir Durchschnittsmedienkonsumierer“ zu einer gewissen Art von Fotografen haben. Zu Konfliktfotografen. Nämlich praktisch gar keins.
Die Bilder aus Krisenzonen auf der ganzen Welt sehen wir in Magazinen wie dem Spiegel oder der New York Times. Aber woher sie kommen, ist für die meisten von uns kaum nachvollziehbar. Darüber denkt man auch kaum nach. Darüber, dass es Menschen gibt, die freiwillig an einen Ort gehen, an dem sie sterben könnten, um der Welt zu zeigen, was dort geschieht.
Salgado hat das fast sein ganzes Leben lang gemacht und ist daran beinahe kaputt gegangen. Viel zu viele seiner Bilder, die ich gesehen habe, rühren mich zu Tränen. Viele seiner Kollegen und Kolleginnen arbeiten für Agenturen wie Getty Images. Eine von ihnen, Lynsey Addario, hat Getty interviewt. Gezeigt werden dazu Bilder, die die Fotografin selbst am meisten berührt haben.
(Hinweis: Einige Bilder zeigen Gewalt und Tod. Nur ansehen, wenn ihr damit umgehen könnt.)
Warum sie das tut und sich in Gefahr begibt? Weil sie Menschen motivieren will, etwas zu tun, statt nur zu zuschauen. Dennoch finde ich es beachtenswert, sich immer wieder erneut diesen Dingen zu stellen und ihnen ins Angesicht zu blicken. Addario ht kürzlich ein Buch herausgebracht, das inzwischen auf den Bestsellerlisten ist. Angeblich ist eine Verfilmung durch Stephen Spielberg geplant.
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