Anfang des Jahres hatte ich mein Netbook ständig in den Händen, um damit zu arbeiten und an meiner Magisterarbeit zu schreiben. Zwischendurch (also ca. alle drei Tage) hatte ich ein neues Betriebssystem drauf gezogen, um es zu testen, bis ich eins fand, das mir passte.
Welches mir am Besten gefiel: Moblin
Welches am Besten zum Arbeiten war: Ubuntu Netbook Remix
Zum wie und warum lest am Besten einfach die oben verlinkten Artikel. Nachdem der Stress und die Arbeit zur Magisterarbeit nun vorbei sind, wollte ich wieder etwas mehr Entertainment auf meinem Netbook und zurück zu Moblin. Allerdings gab es da schon lange kein Update mehr und schließlich fand ich auch den Grund: Moblin wurde eingestampft – zugunsten von MeeGo.
Moblin, das auf Linux basiert und ursprünglich von Intel betreut wurde feierte vor einer Weile Hochzeit mit Nokias Betriebssystem Maemo. Getauft wurde es schließlich MeeGo und soll in Zukunft als Linux-basiertes Multimedia-System zahlreiche Plattformen beglücken. Mit dabei – zum Glück – immer noch die Netbooks und nachdem MeeGo kürzlich in einer finalen Version 1.0 erschienen ist, wurde es zum neuen Kandidaten für das Acer Aspire One.
Allzu viel kann ich darüber noch nicht sagen – es fühlt sich im ersten Augenblick ganz genauso wie das alte Moblin an. Allerdings spürt man schon deutliche Verbesserungen.
Die Startseite des BS fasst interne Daten, wie Termine, Aufgaben und Programmverknüpfungen sowie externe Daten, wie Feeds, besuchte Seiten und Tweets zusammen. Das hat die Moblin-Seite (MyZone) zwar auch gemacht, jedoch lässt sie sich mittlerweile viel besser anpassen und nutzt den vorhandenen Platz besser aus, indem die einzelnen Elemente zueinander passend skaliert werden.
Praktisch gegenüber den anderen Betriebssystemen finde ich ja immer noch das Panel am oberen Bildschirmrand. Gut, für Leute, die eine Tastatur und/oder eine Maus benutzen ist sie vielleicht nicht allzu sinnvoll oder etwas zu groß geraten, doch stellt man sich das System mal auf einem Smartphone vor, scheint es mir unheimlich praktisch zu sein. Praktisch auch, dass man das Panel endlich anpassen kann und Einträge tauschen, verstecken oder hinzufügen kann.
Die nächste augenfällige Neuerung: der bisher integrierte Firefox ist nun Google Chrome gewichen. Für mich natürlich sehr attraktiv, da ich ihn auch am Desktop nutze. Ansonsten scheint es mir jedoch kaum Vorteile zu geben. Dank meiner geringen Hardware ist der neue Browser genauso schnell (bzw. langsam) wie der alte.
Was mir dagegen besonders gut gefällt: bisher war das Personal Information Manager-Programm wie ein Framework aufgebaut und in verschiedene Einzelkomponenten geteilt. Das hat man nun sein gelassen und das von Ubuntu bekannte Evolution eingebaut. Gefällt mir super; mehrere Postfächer managen ist viel einfacher und der Abgleich mit meinem Desktop-PIM ein Kinderspiel, da ich dort auch Evolution einsetze.
Ähnlich ist man auch bei dem Media-Player vorgegangen. Bisher gab es nur ein Frontend für ein entsprechendes Media-Framework, das man nun durch eine angepasste Version des Rhythmbox-Players ersetzt hat. Viel besser zu bedienen und ebenfalls bekannt… von meinem Desktop-PC ;)
Ansonsten gestaltet sich MeeGo höchst unproblematisch. Einbußen zum bisherigen Moblin habe ich nirgends gefunden – alles, was daran gut war, hat man behalten. Es ist immer noch verdammt schnell gebootet und sollte es im Betrieb mal langsam werden, liegt das definitiv an der Hardware. Ich wollte eigentlich ein ausführlicheres Review schreiben, doch das scheint mir noch etwas zu früh zu sein und überhaupt hätte ich mich an vielen Screenshots entlang gehangelt, die ohnehin alle auf der Homepage zu sehen sind.
Ich kann MeeGo nur empfehlen. Vielleicht noch nicht jetzt, es gibt schon noch den einen oder anderen Bug, doch in Zukunft wird daraus sicher ein schickes, schnelles und einfach zu bedienendes Betriebssystem für den mobilen Einsatz.


Hinterlasse eine Antwort zu gemini670 Antwort abbrechen