Eines meiner Ziele in diesem Jahr war, mehr Bücher zu lesen als im letzten Jahr. Auch wenn ich ein weiteres noch schaffen dürfte steht bereits fest: ich habs geschafft! Insgesamt 157 Bücher und Graphic Novels wanderten in diesem Jahr durch meinen Geist und hinterließen ihre Spuren. Nicht zuletzt eine Buchserie, die mich bereits seit zwei Jahren begleitet: „Das Rad der Zeit“ von Robert Jordan.
Der Romanzyklus erschien ab 1990 bis 2013. Da war der Autor bereits seit sechs Jahren tot, doch auf dessen Wunsch vollendete ein anderer meiner häufig gelesenen Autoren – Brandon Sanderson – die Reihe. Mit 15 Bänden (inklusive des Prequels New Spring) und 4.410.036 Wörtern Inhalt ist Das Rad der Zeit eines der umfangreichsten Werke der Literaturgeschichte.
Im Wesentlichen geht es im Zyklus um den Kampf von Gut und Böse. Die Mythologie von Jordans Welt beschreibt den Lauf der Zeit als ein Rad, das ein Muster webt. Dieses Muster ist so etwas wie das Schicksal; einzelne Personen können es beeinflussen, aber letztlich ist das Geschehen vorherbestimmt. Und letztlich dreht sich das Rad immer weiter; wenn ein Zeitalter endet, beginnt ein Neues, es wird nie ein Ende geben.

Häufig wird Das Rad der Zeit als eine Kopie von Tolkiens Herr der Ringe bezeichnet. Das ist jedoch ungebildeter Schwachsinn. Tolkien hat mit seinem außergewöhnlichen Werk sozusagen ein ganzes Genre geschaffen: High Fantasy. Jordan kopiert es nicht, er arbeitet mit diesem Genre. Und das auf eine umfassende Weise, die nicht nur Tolkien stolz gemacht hätte, sondern nahezu unerreicht ist.
Im Deutschen handelt es sich beim Rad der Zeit um insgesamt 37 Bände; die ersten sechs habe ich gelesen, alle weiteren als Hörbücher gehört. Das sind zusammengenommen knapp 625 Stunden, also rund 26 Tage. Das ist immens und wird es wohl in dieser Form möglicherweise nie wieder geben.
Dafür habe ich etwa zwei Jahre gebraucht. Einfach, weil ich zwischen zwei Bänden auch immer zwei andere Bücher gelesen oder gehört habe, um nicht durchzudrehen. Doch nun ist es vollbracht und ich bin auch ein wenig stolz darauf. Nicht nur, über so lange Zeit durchgehalten zu haben, sondern auch weil ich eines der wichtigsten Werde der Literaturgeschichte genießen konnte. Die Reihe ist Teil vieler wichtiger Kritikerlisten, u.a. der Great American Reads mit den 100 großartigsten Büchern und Serien.

Aber hat es mir gefallen?
Ja doch, im Endeffekt schon. Sicher, die Art wie Jordan seine Welt beschreibt, erfordert unter Umständen Durchhaltevermögen: Er beschreibt sehr detailliert Kleidung, Traditionen, Wegbeschreibungen und dergleichen. Da kann eine Teezeremonie schonmal viele Seiten lang dauern. Und ja, etwa ab Band 13 bis Band 26 ist es ziemlich zäh gewesen. Doch dann nimmt die Story doch wieder etwas Fahrt auf und es ist schaffbar.
Hat von euch jemand Erfahrung mit dem Rad der Zeit?


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