Get inspired by Art (GibA): Samuel Bradley
Wie einfach es sein kann, komplizierte Fotografie zu machen.
In meinem Kurs „Schwarzweiß verstehen“ schrieb ich irgendwann darüber, dass monochrome Bilder möglichst einfach aufgebaut und leicht verständlich sein sollten, um gefällig zu sein. Also genau das Gegenteil, was ich meist mit meinen Digital Art-Bildern mache. Sie verbinden zwar sehr simpel aufgebaute und detailreduzierte Motive, werden aber stets um ein … „Element der Unruhe“ ergänzt. Also irgendetwas, das sich unerwartet und haftend in das Bewusstsein schleicht.
Dazu ist nicht immer Computermagie nötig. Auch mit ganz einfachen und simplen Fotografien kann man dieses Konzept zum Leben erwecken. Man kann es „Offbeat Photography“ nennen – unkonventionelle Fotografie, die mit Regeln bricht und Motive komponiert, die nicht den gewöhnlichen Mustern entsprechen.
Eine sehr schöne Sammlung dieser Art Motive ist bei dem britischen Fotografen Samuel Bradley zu finden. Das schöne, und was ich an seiner Arbeit mag, ist, dass man sie nicht klar kategorisieren kann. Seine Arbeiten schweben irgendwo zwischen Fashion, Editorial und Retro-Charme. Es sind die seltsamen und schrulligen Bilder, die in einem David Lynch-Film irgendwo in der Kulisse zu finden sein könnten.
Verzeiht mir, aber ich wiederhole direkt nochmal einen meiner Leitsätze für die Fotografie von Mark Twain: „Wenn du nichts zu sagen hast, sag nichts.“ Bradleys Fotografien sind ein Paradebeispiel dafür. Denn so einfach die Motive gestrickt sind, sie haben eine Menge zu erzählen.
Obwohl sie eigentlich nichts erzählen und das ist die Kunst. Sie schaffen einen Rahmen, der vom Betrachter mit einer Geschichte gefüllt werden will. Und hält man ein paar Sekunden durch, ohne weiterzutreiben, dann beginnt man unweigerlich damit, einen Sinn darin zu suchen.
Samuel Bradley sagte mal in einem Interview, dass weniger Leute sich für die spezielleren seiner Arbeiten interessieren als für jene, die auf eine breite Masse abzielen. Das ist dasselbe, was ich an vielen meiner Fotografien beobachte. Ich wünsche mir dennoch, dass mehr Leute Lust auf so etwas haben und vielleicht habt ihr ja auch Lust, aus wenigen Bausteinen, ungewöhnliche Werke zu formen. Falls ja, teilt sie mir mit – ich bin gespannt! :)
Copyright: Alle Bilder von Samuel Bradley, www.samuelbradley.com
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