#learnphotography: Nach “APS-C vs. Vollformat” habe ich nach einem neuen Fotografie-Thema gesucht, über das man mal ausführlicher sprechen könnte.

Ich pflege eine kleine Sammlung an Artikel-Ideen, die interessant sein könnten und oft auf dem beruhen, was mir täglich so begegnet. Eine Sache, die mir oft begegnet, ist, dass ein Blogger ein Foto in zwei Varianten postet: einmal in Farbe und einmal Schwarzweiß. Drunter steht dann „Ich kann mich nicht entscheiden, welches besser aussieht.“
Diese Frage ist das Symptom einer Generation von Fotografen, die nicht sehen kann. Sie können Fotos machen, aber sie haben nie gelernt, Schwarzweißfotos zu machen. Im Gegensatz zu noch vor vielleicht 30 Jahren „denken“ die Leute heute nicht mehr in Schwarzweiß. Digitalen Bildern kann man jederzeit nach der Aufnahme die Farben entziehen – kein Problem. Hinzu kommt, dass fast jeder Mensch, der nicht kognitiv und motorisch komplett eingeschränkt ist, heutzutage ein Foto machen kann. Und im Regelfall tut er es auch. Die Welt wird geradezu zugeschissen mit Bildern, die an Belanglosigkeit oder gar Peinlichkeit nicht mehr zu unterbieten sind.
Ich will die Menschen nicht verurteilen, ich will damit nur sagen, dass die Menschen verlernen, was ein Foto ist. Denn es ist weit mehr als ein festgehaltener Moment; verwackelt, fehlbelichtet und gedankenlos.
Aber woraus besteht die Essenz eines guten Fotos, nachdem der Digitaldreck erstmal ausgesiebt wurde? Welche Bilder bleiben übrig, wenn die Millionen ausgekotzter Selfies, Groufies und Shelfies getrocknet und abgeblättert sind? Genau dieselben Fotos, die auch schon vor 30 Jahren gut waren.
Ein gutes Foto scheint also weder ein Trend, noch eine verwendete Technik zu bestimmen. Stattdessen machen verwendete Techniken ein gutes Foto aus – denn die haben sich nicht verändert. Und das gilt für Schwarzweiß in besonderem Maße, denn ein gutes Schwarzweißfoto fordert vom Fotografen das Verständnis für Licht und Schatten. Kompositionstalent und Abstraktionsvermögen.

Wenn ich für eine Serie wie „shattered ego“ shoote, dann sehe ich vorher ein Bild, das nicht existiert. Dasselbe gilt für Schwarzweißfotos – Menschen sehen in Farbe, nicht in Schwarzweiß. Die moderne Kameratechnik (Liveview sei dank) kann das kompensieren. Aber das beantwortet keinem die Frage „Sieht dieses Bild in Farbe oder Schwarzweiß besser aus?“. Denn er stellt sie, obwohl er beide Varianten vor sich sieht.
Um das zu beurteilen, muss man die Geschenke der Evolution ignorieren und lernen, in Schwarzweiß zu sehen. Worauf man achten muss, erfahrt ihr schon ab Sonntag hier im Blog. Ich werde die Aspekte abklappern, die wesentlich für ein Schwarzweißfoto sind und erklären, wie ihr das einsetzt. Ihr werdet erfahren, was wichtig ist und was ein aussagekräftiges Schwarzweißfoto ausmacht. Und wenn ihr das alles erfahren und verinnerlicht habt, wird es euch nicht nur bei monochromen Bildern nützlich sein.
Ich freu‘ mich drauf – ihr euch hoffentlich auch. :)
Mehr!
- Alle Artikel zu diesem Thema hier.
- Weitere, ausführliche Artikel rund um das Thema „Fotografie lernen“ findet ihr hier.
- Schnelle Tipps und Hinweise habe ich hier zusammmengetragen.
- Ob ich nur Mist erzähle oder doch ein wenig Ahnung von Schwarzweißfotografie habe, könnt ihr selbst beurteilen.


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