Die Revolution am Ende: Google Wave wird eingestellt

Heute gehts nochmal um Google Wave. Eigentlich neige ich ja nicht dazu, ständig Update-Meldungen über bestimmte Themen hier im Blog zu machen, aber in diesem speziellen Fall will ich das doch einmal durch ziehen.

Aus zwei Gründen: erstens, damit endlich mal mit dem ScribeFire-Artikel schluss ist, der schon so lange unverändert (und vermutlich niemanden interessierend) ganz oben steht und außerdem weil sich bei Google Wave erneut der (nicht allzu seltene) Fall ergeben hat, dass die Kritiker Recht behielten.

Als Wave angekündigt wurde, hat selbst Google zugegeben: entweder wird es die Email und die Kommunikation im Internet revolutionieren oder es wird ein grandioser Reinfall. Überraschung: letzteres ist der Fall. Was ich eigentlich schade finde, denn es war von der Technik her ein tolles Werkzeug: Gruppenkollaboration in Echtzeit mit Elementen aus Email, Chat, Forum und Koordination.

Dummerweise hat es keiner so richtig verstanden, bzw. macht Wave keinen Spaß, wenn es nicht genug Teilnehmer und Anlässe dafür gibt. Nachdem der Dienst für alle Nutzer zur Verfügung stand, habe ich es selbst auch ausprobiert und musste feststellen: ein tolles Werkzeug, allerdings nur interessant, wenn man gemeinsam mit anderen an Projekten arbeitet.

Bei vielen Emailanwendungen hat ja mittlerweile die sogenannte Thread-Ansicht Einzug gehalten: damit werden Emails verschiedenen Datums miteinander gruppiert, um so einen Themenverlauf zusammen zu stellen. Durch Wave war das noch übersichtlicher, denn man sah nicht 30 verschiedene Mails untereinander, sondern eine einzige Wave, die sich fortlaufend weiter entwickelte. Ebenfalls nett: falls jemand gerade etwas dazu beitrug, konnte man das in Echtzeit verfolgen.

Insgesamt bleibt mit Wave also eine eindrucksvolle Technik-Demo zurück. Zumindest bis Ende des Jahres – solange wird sie Seite noch gepflegt und dann eingestellt. Vermutlich war das Ganze seiner Zeit voraus oder zu speziell, um als Email-Killer zu gelten. Ich fände es auf jeden Fall nicht schlecht, die eingesetzte Technik in anderen Projekten wieder zu finden.

[Quelle]



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