Gefakte Film-Trailer: eine Enthüllungsgeschichte?

Auf Youtube weiß man ja nie so genau, was man bekommt, wenn man drauf klickt. Jeder lädt seinen Kram dort hoch, kultiges trifft auf übel schlechtes und wirklich Gutes muss man in anderen Video-Portalen suchen. Außer vielleicht die offiziellen Kinofilm-Trailer, die auf Youtube gehostet werden, damit sie von möglichst vielen Menschen bemerkt werden.

Stöbert man durch diese Trailer so wie ich heute, stößt man relativ schnell auf das Werbefilmchen eines Filmes, auf den man wahrscheinlich insgeheim wartet und noch gar nicht wusste, dass er gemacht wird (zB Spiderman 4, Jurassic Park 4, Star Trek Final Stand, etc. pp.). Klickt man den Trailer an, landet man bei einem Fake, der einen mal wieder mindestens eine Minute Lebenszeit verschwenden ließ.

Bei Fake-Trailern ist das aber so eine Sache und ich möchte gar nicht alle verdammen. Denn man kann sie meiner Meinung nach durchaus auch als künstlerische Tätigkeit sehen. Immerhin sind einige davon wirklich gut gemacht, wie zum Beispiel der hier zu einer Green Lantern-Verfilmung:

Was mir auch an dem Thema gefällt: so ein Fake-Trailer enthüllt auf anschaulichste Weise wie einfach Film-Trailer (und ich wage zu behaupten: auch die meisten Major-Movies) gestrickt sind. Man nehme Close-Up-Aufnahmen von Charakteren, jede Menge Action, einige aussagelose aber markige Sätze, verbinde das alles mit kurzen Texteinblendungen und fertig ist der Trailer.

Gerade bei dem obigen zu Green Lantern finde ich das sehr anschaulich. Da finden sich schnell hintereinander geschnitten Ausschnitte aus einer Menge Filmen, die nichts miteinander zu tun haben und die gesprochenen Sätze passen perfekt zu einer solchen Verfilmung, obwohl sie einem Film zugeordnet werden, den es gar nicht gibt. Anders gesagt: alles schonmal gesehen und alles schonmal gehört. Und trotzdem könnte der Film so ohne weiteres existieren.

Meiner Meinung nach enthüllen also diese Fake-Trailer die „großen Filme“ als eine Massenware, die mittlerweile so simpel gestrickt ist, dass praktisch jeder in der Lage ist, sie zu kopieren. Sie (und Youtube) geben aber einer Menge Kreativen auch die Chance, sich zu verwirklichen und zu profilieren.



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