Nachdem es in den vorangegangenen Artikeln darum ging, auf den verschiedensten Systemen unterschiedliche Software zum Verwalten und Einsehen der eigenen Daten einzurichten und untereinander abzugleichen, widme ich
mich in diesem und im nächsten Artikel zwei weiteren Programmen, die jedoch Plattform-unabhängig die Überwachung und den Zugriff auf die Organizer-Daten gewährleisten sollen.
Gemeint sind natürlich Browser. Grundsätzlich lässt sich der Zugriff auf die eigenen Mails, Kalender und Kontakte natürlich mit jedem Browser bewerkstelligen, denn die von mir angesprochenen Google-Dienste sind selbstverständlich alle über eine Web-Oberfläche zugänglich und ermöglichen so den direkten Zugriff. Mir geht es jedoch darum, den Zugriff, bzw. die Überwachung per Browser-Erweiterungen im Griff zu haben, damit ich nicht ständig ein Tab (bzw. mehrere) mit der jeweiligen Web-Oberfläche offen haben muss.
Als „Testsubjekte“ habe ich mir Google Chrome und Firefox heraus gesucht. Firefox, weil er der beliebteste und am Weitesten verbreitete Browser sein dürfte und Google Chrome wegen seiner engen Verzahnung mit den Google-Diensten, bzw. seinem enormen Geschwindigkeitsvorteil beim Surfen im Web. Heute geht es als Erstes um Google Chrome.
Emails:
Zum Überwachen und Einsehen der eigenen Emails empfehle ich den Google Mail Checker Plus. Dies ist nicht die einzige Erweiterung mit der Aufgabe, die Mails zu überwachen, doch nach meiner Erfahrung die Beste. Ohne etwas anklicken oder tun zu müssen, sehe ich stets, wann eine neue Nachricht angekommen ist und falls mehrere ungelesene vorhanden sind, sehe ich sofort deren Anzahl. Klickt man auf das Icon der Erweiterung, so öffnet sich sofort und unkompliziert ein Popup unterhalb des Symbols, das mir die letzten (ungelesenen) Nachrichten mit ein paar Optionen anzeigt. Andere Erweiterung können das nicht und öffnen bei einem Klick sofort die Gmail-Web-Oberfläche in einem neuen Tab – was ich meistens nicht möchte.
Kalender:
Auch für die Kontrolle und Administration des Kalenders (der ebenfalls bei Google hinterlegt ist), bietet sich der Google Calendar Checker Plus an. Der ist ähnlich gestaltet wie die offizielle Kalender-Erweiterung von Google, meiner Meinung nach aber ansehnlicher und mit mehr Möglichkeiten versehen. Genauso wie beim Original wird zusammen mit dem Icon ein Countdown bis zum nächsten Termin eingeblendet, das Popup jedoch zeigt eine sehr praktische Kalenderübersicht und nicht nur eine bloße Liste an Terminen wie das erstgenannte. Ebenfalls gut: mit einem Klick auf das Icon öffnet sich – wie angedeutet – eben nicht sofort der komplette Kalender im nächsten Tab, sondern ein Popup, über das man alles wichtige gleich so erledigen kann, ohne erst ein anderes Programm oder eine neue Internet-Seite aufrufen zu müssen.
Aufgaben:
Bisher war man nicht unbedingt allzu gut beraten, seine Aufgaben über Google zu managen, da die Einbindung noch nicht sehr gut gelungen war. Das ändert sich so langsam und so lohnt sich ein Blick auf Erweiterungen, die diese Aufgabe bearbeiten können. Auch dort ist das Angebot recht dünn gesät, glücklicherweise tut sich jedoch eine Erweiterung besonders positiv hervor: Google Tasks. Die Erweiterung verfügt über ein angenehm minimalistisches Design und jede Menge Optionen. Im Gegensatz zur Konkurrenz kann man mit dieser Erweiterung sogar die Quelle der angelegte Aufgabe zurück verfolgen. Nehmen wir zum Beispiel einmal an, dass ich eine Anweisung per Mail bekommen habe, so kann ich über Gmail daraus direkt eine Aufgabe anlegen. Diese Verknüpfung kann Google Tasks nachvollziehen und leitet mich bei Bedarf zur ursprünglichen Mail um. Super!
Sortieren, neu anlegen, bearbeiten und drucken von Aufgaben geht ebenfalls alles einfach von der Hand – alles innerhalb des Popups.
Kontakte:
Auch zur Kontakt-Verwaltung gibt es eine passende Erweiterung für Google Chrome. Leider steht hierfür keine allzu große Auswahl zur Verfügung, weswegen ich auf Google Contacts verweisen „muss“, das eigentlich zwar eine gute Erweiterung aber noch stark verbesserungswürdig ist. Mit einem Klick auf das Icon wird nämlich nicht ein angenehmes Popup geöffnet, sondern eine neue Seite des Browser (ohne Steuerelemente), bei dem die Kontaktliste von Gmail in einer Art iFrame geladen wird. Nützlich: ja, unschick: auch ja.
Allgemein und alles weitere:
Wer noch andere Dienste bei Google nutzt, findet zu praktisch jedem auch eine passende Erweiterung für Google Chrome. Immerhin bietet Google genug Dienste an, damit man seine Werkzeugleiste im Browser mit zig Icons voll ballern könnte. Wer das nicht mag, dem sei Symtica empfohlen. Diese Erweiterung öffnet bei Klick auf das Icon eine Liste mit zahlreichen Links zu den verschiedenen Diensten. Dabei lässt sich das Popup über ausreichend Optionen anpassen und – im Gegensatz zu Konkurrenten – ist die Liste nicht bloß mit Links versehen, die sofort ein neues Tab öffnen, sondern lassen sich die Kategorien noch ein wenig verzweigen.
Bei einem Klick auf das Gmail-Icon werde ich also nicht sofort auf die Web-Oberfläche geworfen, sondern kann mir vorher noch auswählen, ob ich in den Posteingang möchte oder gleich eine neue Email schreiben.
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil eines Kurses der Vorstellung und Einrichtung eines Workflows, um die eigenen Organizer-Daten über verschiedene Systeme hinweg zu synchronisieren. Eine Übersicht aller Artikel dazu findet sich hier, sowie eine Auflistung der am Workflow beteiligten Hard- und Software.



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