Linux-Adventures #9: Evolution und Google synchronisieren

Nachdem ich in den letzten Tutorials der Synchronleben-Artikel darauf eingegangen bin, wie man Google mit verschiedenen Microsoft-Anwendungen bekannt macht, widme ich mich in den kommenden zwei Artikeln zwei Programmen, die für Linux geboren wurden.

Heute geht es daher um Evolution, das Mailprogramm und Organizer, der standardmässig unter Ubuntu zum Einsatz kommt. Eins kann ich schon vorweg sagen: die Einrichtung ist kinderleicht und geht bei allen vorgestellten Programmen hier am Leichtesten.

Email:

Zuerst richten wir also die Email-Postfächer ein. Genau wie in den anderen Tutorials richten wir sie als IMAP-Postfächer ein, damit das Programm keine Mails herunter lädt, auf die wir vielleicht auf einem anderen Rechner noch zugreifen wollen. Das geschieht ähnlich wie bei den anderen Mail-Clients durch einen Klick auf „Bearbeiten > Einstellungen„. Oben rechts befindet sich der Menüpunkt „Email-Konten“ und in dem entsprechenden Fenster lassen sich ein oder mehrere Konten hinzufügen. Klicken wir also auf „Hinzufügen„, taucht ein Wizard auf, der uns durch die Einrichtung führt. Die Daten sind wie überall die gleichen:

Mailadresse: name@googlemail.com
Passwort: ****
Posteingangsserver: imap.googlemail.com
Port: 993
Verschlüsselung: SSL
Postausgangsserver: smtp.googlemail.com
Port: 587
Verschlüsselung: TLS

Habt ihr alle eure Konten eingerichtet, könnt ihr das Einstellungen-Fenster verlassen.

Kontakte:

Im Hauptfenster von Evolution findet ihr auf der linken Seite die Ordnerstruktur eurer Postfächer – darunter befinden sich Symbole, über die ihr zu den anderen Komponenten von Evolution kommt (ähnlich, wie bei Outlook). Klickt also dort auf das Symbol für die Kontakte.

Jetzt seht ihr auf der linken Seite des Fensters ein oder mehrere fettgeschriebene Einträge – das sind die Adressbücher, die Evolution verwendet. Hier fügen wir unser Adressbuch aus Google-Mail ein, indem wir einen Rechtsklick in die freie Fläche machen und „Neues Adressbuch“ auswählen.

Hier muss erfreulich wenig eingestellt werden: Aus dem Dropdown-Menü wählt ihr „Google“ aus und gebt bei Benutzername eure Google-Mailadresse ein. Wollt ihr, dass Evolution standardmässig in diesen Kontakten sucht, so klickt ihr den Haken bei „Vorgabeadressbuch“ rein. Damit das funktioniert, müsst ihr natürlich online sein. Wollt ihr die Kontakte auch offline nutzen, kickt ihr zusätzlich den Haken beim Eintrag darüber (Offline-Modus) rein. Damit nimmt euch Evolution das synchronisieren der Gmail-Kontakte schon automatisch ab.

Bestätigt das Ganze und schon habt ihr eure Gmail-Kontakte zur Verfügung

Kalender:

Nun hangeln wir uns weiter zum Kalender – den Button dafür findet ihr wieder unten links. Hier wiederholt sich im Grunde genau dasselbe wie gerade bei den Kontakten. Rechtsklick auf die freie Fläche, „Neuer Kalender“ auswählen und im sich öffnenden Fenster die entsprechenden Daten eingeben. Das wurde bei Evolution wirklich prima gelöst und fand ich in dieser Einfachheit noch bei keinem anderen Client.

Was noch fehlt:

Evolution ist eigentlich ein tolles Programm, denn es stellt die Informationen aus unserem Google-Account nun Systemweit zur Verfügung. Darüber hinaus kann es auch Aufgaben und Notizen verwalten – also eines der vollständigsten PIM-Programme, die ich kenne. Was Aufgaben und Notizen angeht, hinken die Pendants von Google nach. Aufgaben werden bei Google in verschiedene Anwendungen (wie zB Gmail) integriert und lassen sich auch gesondert verwalten – allerdings nicht exportieren oder synchronisieren. Ähnlich ist es bei Googles Notebook, das sich ebenfalls nicht synchronisieren lässt.

Von dessen Benutzung würde ich ohnehin abraten, da Google die Arbeiten daran eingestellt hat. Vermutlich wird es irgendwann einen Nachfolger oder etwas ähnliches geben.

Evolution kann die Aufgaben und die Notizen aber durchaus mit dem Web synchronisieren. Voraussetzung dafür ist eine entsprechende Web-Anwendung und eine „caldav„-Adresse. Ich habe mich damit noch nicht weiter beschäftigt, da ich meine Daten nicht auf zuviele Web-Dienste verteilen und sie möglichst stark zentrieren möchte. Darum gibt es an dieser Stelle von mir (leider) noch keine weiteren Hinweise.

Fall ihr einen Tip habt, nur zu! :)

Hinweis: Dieser Artikel ist Teil eines Kurses der Vorstellung und Einrichtung eines Workflows, um die eigenen Organizer-Daten über verschiedene Systeme hinweg zu synchronisieren. Eine Übersicht aller Artikel dazu findet sich hier, sowie eine Auflistung der am Workflow beteiligten Hard- und Software.



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