Seltsamerweise fange ich immer dann an, mich mit etwas neuem zu beschäftigen, wenn ich eigentlich gar keine Zeit dafür habe. Wie zum Beispiel jetzt: eigentlich müsste ich rund um die Uhr für anstehende Prüfungen lernen, habe mich aber durch ein neues Projekt ablenken lassen. Ich führe das auf meine „Unfähigkeit“ zurück, nicht stundenlang an derselben Sache zu arbeiten und dem Wunsch, mich abzulenken. Dummerweise schaffe ich es nicht mehr, mich zur Ablenkung einfach mal untätig in den Park zu legen oder etwas zur Entspannung zu lesen. Stattdessen beschäftige ich mich mit Problemlösungen oder dem Ausprobieren von Neuem.
So auch im aktuellen Fall, der vorsichtigen Annährung an Linux.
Auch wenn das langsam voran geht, will ich dennoch hier einmal darüber berichten. Nicht zuletzt aufgrund der – wie ich finde – interessanten Tatsache, wie sich ein Windows-Abhängiger mit einem alternativen Betriebssystem beschäftigt.
Die Neugier auf Linux wurde durch unsere Universitätsbibliothek geweckt, auf dem ein sehr ansehnliches und vor allem rasend schnelles Linux-Derivat läuft. Ich hab versucht, herauszubekommen, worum es sich dabei handelt und bin schließlich bei Ubuntu gelandet. Mittlerweile weiß ich, dass es noch zig andere Ableger gibt, doch irgendwo muss man ja anfangen und mir als augenverwöhntem PC-Benutzer hat das am meisten gefallen. Nach einem noch etwas genaueren Blick bin ich dann bei Kubuntu gelandet. Im Gegensatz zu Ubuntu (Gnome) verwendet Kubuntu die KDE-Oberfläche, die ich persönlich hübscher finde, die mehr an Windows erinnert und die ich auch an der Uni vorfand. Nach ein paar Tips von einem befreundeten OpenSource-Experten kam ich zu der optimalen Kennenlern-Konfiguration: einem 32bit-Kubuntu simuliert in der VirtualBox direkt in Windows.

Die VirtualBox ist eine virtuelle Maschine für Windows, in der sich fast beliebige Betriebssysteme (BS) installieren und ausprobieren lassen. Das besonders komfortable daran: das Gast-Betriebssystem läuft in einem Fenster in Windows und man kann beide BS gleichzeitig benutzen. Nach diesem ersten Blick auf Kubuntu war klar: davon will ich mehr! Hier finden sich all die Ideen, die Windows verzweifelt umsetzen will, geht noch darüber hinaus und läuft schnell und unkompliziert. Besonders gefallen hat mir auch der fest integrierte PIM (Personal Information Manager), der über das ganze Betriebssystem hinweg Emails, Kalender, Kontakte, Dokumente und einiges mehr verwaltet.
Natürlich muss man bei dieser Konfiguration mit Einschränkungen leben: so sind die Desktop-Effekte nur begrenzt benutzbar und zudem sehr langsam. Außerdem verfügt Kubuntu anfangs nur über eine Aufösung von 640×480. Erst über die Installation von Gast-Erweiterungen lassen sich hier höhere Auflösungen verwenden. Immerhin funktioniert die Benutzung des Internets, da die VirtualBox sehr bequem die Verbindung von Windows bereit stellt.
Der nächste Schritt war klar: um sich eingängig mit Kubuntu zu beschäftigen und es unabhängig zu machen, ist eine feste und separate Installation notwendig. Wie ich das gemacht habe und was es brachte, erfahrt ihr im nächsten Teil der „Kubuntu-Adventures“ ;)

Hinterlasse einen Kommentar